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Die thermische Bauteilaktivierung (TBA) und der Energiespeicher Beton sind seit mehr als 15 Jahren ein zentrales Forschungs- und Innovationsthema der VÖZ. Auch im Jahresbericht 22/23 der ACR ist der TBA eine Impact Story gewidmet. 

 

Technisch eigentlich simpel

Die thermische Bauteilaktivierung (TBA) bezeichnet Systeme, die Gebäudemassen zur Temperaturregulierung nutzen. Sie werden zur alleinigen oder ergänzenden Raumheizung oder wahlweise Kühlung verwendet. Ursprünglich im Gewerbe- und Bürobau angewendet, hält die klimafreundliche Technologie auch Einzug im großvolumigen Wohnbau.

Seit Jahresende 2020 unterstützt der österreichische Klima- und Energiefonds im Rahmen des Programms "Energieflexibilität durch thermische Bauteilaktivierung" die Anwendung der thermischen Speicherkapazität von Bauteilen zur Maximierung des Einsatzes von erneuerbaren Energien für die die Bereitstellung von Wärme und Kälte. Gefördert werden können Planungsdienstleistungen für die Konditionierung (Sommer und Winter) von konkreten Geschoßwohngebäuden mit optimierter Nutzung erneuerbarer Energie auf Basis des Einsatzes von thermisch aktivierten Gebäudemassen als Wärmespeicher.

Thermische Bauteilaktivierung Illustration heizen kuehlen web

 

Podcast

In einem Podcast des Klima- und Energiefonds werden das Energiekonzept und die Technik der Bauteilaktivierung erklärt. 
Haustechnik-Pionier Harald Kuster und sein Sohn Jan führen dabei durch ein Gebäude in Hallwang: #12 Außerhalb der Norm

Podcast Klimafond schatten web

 

 

Bauteilaktivierung: Energiewende ist möglich 

acr jahresbericht2022 23 montage 1066 500

Die VÖZ ist Mitglied der ACR - Austrian Cooperative Research und tauscht sich auch in diesem Rahmen zum Thema Bauteilaktivierung mit anderen Instituten aus.
Im ACR-Jahresbericht 2022/23 ist dem Thema unter dem Titel „Die Energiewende ist möglich: Mit thermischer Bauteilaktivierung“ eine Impact Story gewidmet. Siehe Seite 30-31 im ACR-Jahresbericht-2022/23 

 

 

Erforschte Technologie

Simulationsraum Bauakademie SalzburgSimulationsraum Bauakademie Salzburg   © Z+B/wild+team

Die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) hat über viele Jahre gemeinsam mit einem großen Netzwerk an Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Praxis zur Weiterentwicklung der thermischen Bauteilaktivierung beigetragen und zahlreiche Forschungsprojekte zu dieser innovativen Technologie initiiert. Erste Erkenntnisse wurden mittels eines Simulationsraums am Gelände der Bauakademie Salzburg gewonnen und ein Rechenkern zur Simulationsberechnung von Gebäuden als Energiespeicher entwickelt.

Den bauphysikalischen Grundlagen ist Professor Klaus Kreč, TU Wien, im Projekt "Energiespeicher Beton" umfassend nachgegangen, die gleichnamige Publikation liegt mittlerweile in 2. Auflage vor, diese können Sie hier herunterladen: pdfEnergiespeicher Beton, 2. Auflage6.52 MB

 

 

Bauteilaktivierte Leuchtturmprojekte

MGG22 Gemeinschaftsgarten ZB kleinMGG22: Leistbarer Wohnraum, umweltfreundliches Heizen und Kühlen  © Matthäus Mayr

Zahlreiche Demonstrationsgebäude sind entstanden, bei denen die TBA häufig mit solarer Unterstützung beladen wird. Bei einem Einfamilienaus im Weinviertel wurde die Wärmepumpe für das Beladen der TBA erstmals mit Windenergie gekoppelt. 2018 kommt die TBA zum ersten Mal auch im sozialen Wohnbau zum Einsatz: In der Wohnhausanlage MGG22 in Wien Stadlau erfolgt die Raumkonditionierung über Wärmepumpen kombiniert mit Erdsonden und Windstrommanagement. Aktuell entsteht im 14. Wiener Gemeindebezirk ein bemerkenswertes neues Plus-Energie-Wohnbauprojekt mit einem innovativen, effizienten Energiekonzept auf Basis eines Niedrigstenergiehaus-Standards: die "Wientalterrassen". Die Bauteilaktivierung ermöglicht eine von fossilen Brennstoffen unabhängige autarke und nachhaltige Wärme-/Kälteversorgung der gesamten Wohnhausanlage.

Der Wohnpark Wolfsbrunn ist das 1. Soziale Wohnbauprojekt in NÖ mit thermischer Bauteilaktivierung (TBA).
Ein zweigeschossiges Gebäude mit 22 Wohnungen für Generationenwohnen und 14 der 28 geplanten Reihenhäuser wurden bereits realisiert. Die Siedlung zeigt als Demonstrationsprojekt, wie Bauteilaktivierung in Kombination mit erneuerbaren Energiegewinnungssystemen als kostengünstige und klimaschonende Alternative zu Erdöl und Gasheizung fungiert. pdfPlakat Sommerein WohnparkWolfsbrunn4.99 MB

Gisela Gary, Chefredakteurin von Zement+Beton, holt in ihrem Artikel "Speichermasse klug nützen" einige bauteilaktivierte Leuchtturmprojekte vor den Vorhang.
Der Artikel ist in "Der Standard" im Ressort Immobilien Wirtschaft am 28. Februar 2020 erschienen und hier exklusiv für Sie nachzulesen: pdfSpeichermasse klug nützen1.23 MB

 

 

Aktuelle Forschungsprojekte

Optimierungsbedarf besteht weiterhin, z. B. bei der Regelung und Steuerung, der Einbindung in Fernwärme- oder Anergienetze oder auch beim Einsatz von TBA in der Sanierung. Die VÖZ engagiert sich daher weiter aktiv in Forschungs- und Innovationsprojekten, beispielsweise in zwei Projekten der Vorzeigeregion Green Energy Lab oder in einem laufenden Projekt mit der FH Salzburg:

  • Hybrid LSC (Local Sustainable Communities)
  • PnP controls TABs (Plug-and-Play controls Thermally Activates Buildings)
  • Microlaboraufbau für Bauteilaktivierung 2.0

 

 

 

 

VÖZ | Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie

Die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie VÖZ umfasst aktuell zehn Mitgliedsbetriebe mit acht produzierenden Werken in Österreich, mehr als 1.200 Personen sind an zwölf Standorten tätig. Mit der Herstellung von Klinker und dem hydraulischen Bindemittel Zement nehmen die Mitgliedsunternehmen eine zentrale Rolle in der Wertschöpfungskette Bau ein.

Die VÖZ sieht es als ihre Aufgabe, die Herstellung und Anwendung von Zement und Beton weiterzuentwickeln und alle Beteiligten hierbei zu begleiten. Die VÖZ unterstützt die heimische Industrie mit Dialog, Forschung & Entwicklung, Lobbying und Kommunikation.

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