Betonkühlung und -erwärmung sind in der Betonfertigteilproduktion von großer Bedeutung. Im Projekt "Hydrasol" erforscht Smart Minerals gemeinsam mit ACR-Mitglied ASiC (Austria Solar Innovation Center) und der Firma Franz Oberndorfer GmbH das Verhalten einer Produktionslinie für Betonfertigbauteile im Pilotstadium. Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, durch die weltweit erstmalige Nutzung der Hydratationswärme (Wärmeentwicklung durch chemische Reaktion von Wasser und Zement) den Energiebedarf erheblich zu reduzieren und das Temperaturniveau zu senken, um thermische Solarenergie in den Produktionsprozess einbinden zu können.

Hydrasol web
Foto: © Franz Oberdorfer GmbH & Co KG

Die auf Grundlage der Forschungsergebnisse optimierte Fertigteilproduktionslinie dient als Basis um mit Simulationen die Einbindung von solarthermischer Energiegewinnung zu untersuchen. In Nord- und Mitteleuropa spielt die Betonerwärmung die größere Rolle. In südlichen Ländern wie Türkei, VAE oder Saudi-Arabien ist eine Herstellung von Qualitätsbeton ohne Kühlung inzwischen fast undenkbar. Für den Export der Technologie in sonnenreichere Länder wird daher anhand von Simulationen versucht, die dort notwendige Kühlung ebenfalls solarthermisch zu decken. Die Oberndorfer Werke produzieren an mehreren Standorten in Österreich vorgespannte Hohldielendecken in unterschiedlichen Bauhöhen. Infolge eines firmenintern durchgeführten Entwicklungsprozesses wurde der Produktionsprozesses am Standort Wöllersdorf umgestellt, hier sollen künftig bis zu 90 Prozent weniger Energie für das Abbinden bzw. die Aushärtung im Bereich der Hohldielenproduktion verbraucht werden. Die Nutzung der Hydratationswärme senkt den Energiebedarf, reduziert das Temperaturniveau und macht so auch noch die Nutzung von solarthermischer Energie möglich.