Moderne Verkehrswege sollen möglichst ressourcenschonend errichtet werden und eine hohe Lebensdauer bei guter Gebrauchstauglichkeit aufweisen. Eine einfach umzusetzende Lösung für die Sanierung stellt die White-Topping-Bauweise dar. Bei dieser Bauweise wird der bestehende Aufbau als Tragschicht für die neue, deutlich dünnere Betondecke verwendet. Der Vorteil dieser Bauweise liegt darin, dass ein großer Teil des vorhandenen Straßenaufbaus weiter genutzt werden kann und nur die oberste Schicht durch eine formstabile und langlebige Betondecke ersetzt wird. Das führt im Vergleich zu einem Neubau zu weit geringeren Kosten und schont wertvolle Ressourcen. In Österreich sind allerdings nur ungenügende Vorgaben hinsichtlich der Anforderungen an die Bauweise verfügbar.

davVersuchsstrecke in NÖ: White-Topping-Einbau mit Betondeckenfertiger, Foto: © Smart Minerals GmbH

Im Dezember 2020 wurde im Straßennetz des Bundeslandes Niederösterreich eine Teststrecke in White-Topping-Bauweise errichtet. Ziel dieser Versuchsstrecke ist es, Erfahrungen mit dem Einsatz neuer Rezepturen zu sammeln sowie Erkenntnisse zur Dimensionierung dieser Bauweise zu gewinnen. Dafür wurden Dehnungs- und Temperatursensoren als Instrumente für ein Monitoring eingebaut. Anhand der Versuchsstrecke konnte festgestellt werden, dass durch spezielle, auf das niederrangige Straßennetz abgestimmte Betonrezepturen auch größere Einbaustärken kostengünstig hergestellt werden können und damit auf die Längsfuge in der Fahrbahnmitte verzichtet werden kann. Die White-Topping-Bauweise ermöglicht eine einfache Ertüchtigung und Instandsetzung von hochbelasteten Verkehrsflächen. Die vom Forschungsverein „Nachhaltige Betonstraßen“ gewonnenen Erkenntnisse über die White-Topping-Bauweise sind Basis für die Erstellung einer neuen Richtlinie in Österreich. Lesen Sie mehr über die Herstellung der Teststrecke und die speziellen Betonrezepturen in der aktuellen Ausgabe von update:
pdfupdate 60, Dezember 20211.84 MB

Die quartalsweise erscheinende Publikation "update" behandelt aktuelle Fragen rund um Betonverkehrsflächen, wie Autobahnen, Kreisverkehre, Flugpisten oder Bushaltestellen, und richtet sich an Fachleute aus dem Verkehrswegebau in Planung, Praxis und Verwaltung.

Das Magazin erscheint in Zusammenarbeit mit den Bundesverbänden der Zementindustrie in Deutschland (VDZ) und der Schweiz (cemsuisse) und informiert Sie über zukünftige Entwicklungen und aktuelle Projekte im Betonstraßenbau.

Die Ausgaben ab 2016 stehen Ihnen in unserer Literaturdatenbank unter der Rubrik Straßenbau-Update zur Verfügung, alle Ausgaben bis 2015 finden Sie auf unserer Website unter Publikationen.